Rente & Pension in der Schweiz

Der Überblick über die drei Säulen der Altersvorsorge

1. Säule (AHV / IV)

Die klassische Umverteilung mit dem Ziel der Existenzsicherung im Alter oder bei Invalidität

Die Ergänzung mit dem Ziel den gewohnten Lebensstandard zu sichern

Die freiwilligen Säule zu Schliessung von Vorsorgelücken und Steueroptimierung

2. Säule (BVG/Pensionskasse)

3. Säule (Private Vorsorge) Säule 3a&3b

Das Rentensystem in der Schweiz einfach erklärt – Die drei Säulen und wie sie funktionieren

Das Schweizer Rentensystem basiert auf einem Drei-Säulen-Modell, das die finanzielle Absicherung im Alter, bei Invalidität und im Todesfall gewährleisten soll. Jede Säule erfüllt eine bestimmte Funktion und kombiniert staatliche, berufliche und private Vorsorge.

Im Vergleich zu Deutschland, das hauptsächlich auf die gesetzliche Rente (Umlagesystem) setzt, ist das Schweizer Modell breiter abgestützt, individueller und stärker auf Eigenverantwortung ausgelegt.

Die drei Säulen des Schweizer Rentensystems

1. Säule – Staatliche Vorsorge (AHV/IV)

Die 1. Säule ist die obligatorische staatliche Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) sowie die Invalidenversicherung (IV).

· Ziel: Existenzsicherung im Alter oder bei Invalidität

· Pflicht: Für alle in der Schweiz wohnhaften oder erwerbstätigen Personen

· Finanzierung: Durch Lohnabzüge (Arbeitgeber & Arbeitnehmer je 4.35 % für AHV/IV/EO)

· Leistungen: Rente bei Erreichen des Rentenalters (64 für Frauen, 65 für Männer – Stand 2025), Witwen- und Waisenrente, IV-Rente

📌 Wichtig: Die AHV-Rente allein reicht oft nicht, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten.

2. Säule – Berufliche Vorsorge (BVG/Pensionskasse)

Die 2. Säule ergänzt die AHV und soll den gewohnten Lebensstandard sichern.

· Ziel: Erhalt des bisherigen Einkommensniveaus im Ruhestand

· Pflicht: Für alle Arbeitnehmenden mit Einkommen über CHF 22’050/Jahr (Stand 2025)

· Finanzierung: Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen Beiträge (mind. 50 % vom Arbeitgeber)

· Leistungen: Altersrente, Invaliditätsrente, Hinterlassenenleistungen

📌 Hinweis: Selbstständige sind nicht verpflichtet, eine Pensionskasse zu haben – können sich aber freiwillig versichern.

3. Säule – Private Vorsorge (Säule 3a & 3b)

Die 3. Säule ist freiwillig, aber wichtig zur Schliessung von Vorsorgelücken und zur Steueroptimierung.

Säule 3a (gebundene Vorsorge)

· Steuerlich begünstigt

· Maximalbetrag 2025: CHF 7’056/Jahr für Angestellte mit Pensionskasse

· Nur eingeschränkter Zugriff (z. B. für Eigenheim, Selbstständigkeit, Auswanderung)

· Anlage möglich in Sparkonto oder Wertschriftenfonds

Säule 3b (freie Vorsorge)

· Flexibel, keine Steuerprivilegien

· Geeignet für zusätzliche Spar- oder Anlagepläne, Lebensversicherungen

📌 Tipp: Wer früh in die 3. Säule investiert, profitiert vom Zinseszinseffekt und senkt seine Steuerlast.

Vergleich der Rentensysteme zwischen Schweiz und Deutschland

3-Säulen Modell

Säule 1 (AHV + BVG) ist Pflichtversicherung

2. und 3. Säule teilweise kapitalgedeckt

bei Säule 3a-Fonds teilweise steuerlich begünstigt

hohe Eigenverantwortung

3-Schichten-Modell

Gesetzliche Rentenversicherung als Pflichtversicherung

Hauptsächlich Umlageverfahren

Riester, Rürup, Betriebsrenten

Geringere Eigenverantwortung, da staatlich geregelt

Vor- und Nachteile der Schweizer Rentenstruktur

Vorteile

· Stabilität durch drei unabhängige Säulen

· Private Vorsorge steuerlich attraktiv (Säule 3a)

· Kapitaldeckung mindert demografisches Risiko

· Gestaltungsspielraum für Selbstständige und Gutverdienende

· AHV-Rente oft nicht ausreichend

· Komplexität: Viele Optionen, wenig Transparenz für Laien

· Verlust bei Nichterfüllung von Beitragsjahren (z. B. Auslandsaufenthalte)

· Eigenverantwortung kann zu Versorgungslücken führen

Möglichkeiten zur Optimierung der Altersvorsorge

· Frühzeitig mit Säule 3a starten (z. B. mit ETF-Vorsorgeprodukten wie von VIAC, Frankly, Finpension)

· Pensionskassen-Einkäufe tätigen, um Lücken zu schliessen und Steuern zu sparen

· Anlageorientierte Vorsorgeprodukte wählen statt reines Sparkonto (höheres Potenzial)

· Private Vermögensbildung über Wertschriften, Immobilien oder Fonds parallel zur Säule 3a

Nachteile

Fazit

Das Schweizer Rentensystem ist stark auf Sicherheit und Eigenverantwortung ausgelegt. Wer sich früh mit den drei Säulen auseinandersetzt und gezielt in die private Vorsorge investiert, kann sich im Alter auf ein stabiles Einkommen verlassen.

Das System bringt viel Flexibilität, die genutzt werden kann, um diverse Produkte und Investments aufzubauen und sich somit nicht nur auf das staatliche System zu verlassen.